Photovoltaik-Anlagen (kurz PV-Anlagen) sind 2025 preiswerter – und beliebter – denn je: Für eine typische Dachanlage zahlen Hauseigentümer derzeit im Schnitt 870 – 1.500 € pro kWp. Damit liegen die Kosten rund 12 % unter dem Vorjahresniveau, weil Modulpreise und Wechselrichter weiter gefallen sind.
Gleichzeitig wächst der Markt rasant: 2024 wurden in Deutschland weitere 16,9 GWp installiert; damit speisen inzwischen über 4,8 Mio. PV-Anlagen rund 14 % des inländischen Stroms ein. (Quelle: Fraunhofer ISE)

Warum lohnt sich ein genauer Blick auf die Gesamtkosten?
-
Wer eine PV-Anlage plant, will wissen, welche Investition realistisch ist und wo versteckte Ausgaben lauern.
-
Die Unterscheidung Photovoltaik vs. Solaranlage (Solarthermie) ist entscheidend: PV erzeugt Strom, Solarthermie nur Wärme – und hat völlig andere Kostenstrukturen.
-
Dank steuerlicher Entlastungen (Stichwort: “PV-Anlage steuerfrei”) kann sich die Amortisation erheblich verkürzen.
Im folgenden Beitrag klären wir daher:
-
Welche Faktoren treiben die Kosten?
-
Wie viel kostet ein kWp je nach Anlagengröße?
-
Welche Zusatz- und Wartungskosten entstehen wirklich?
-
Wo lassen sich mit Förderung, Umsatzsteuerbefreiung & Co. sofort Euros sparen?
PV-Kostenrechner - Ermitteln Sie Ihren individuellen Bedarf jetzt!
1 / 3 · Bedarf erfassen
2. Welche Faktoren bestimmen die PV-Anlage Kosten?
Auf einen Blick: Die Investition gliedert sich grob in ❶ Hardware, ❷ Systemgröße & Bauart, ❸ Standortparameter, ❹ Betriebs- und Nebenkosten sowie ❺ Eigenverbrauch & Technikextras. Jede Kategorie kann den kWp-Preis (aktuell ~ 840–1.500 €/kWp) spürbar nach oben oder unten schieben.
2.1 Hardware: Module, Wechselrichter & Co.

Komponente | Ø-Kosten* | Anteil am Gesamtpreis** |
PV-Module | 225 €/kWp | 23 % |
Wechselrichter | 115 €/kW | 12 % |
Unterkonstruktion | 125 €/kWp | 13 % |
Stromspeicher (optional) | 370 €/kWh | 37 % |
Leistungsoptimierer/Energiemanager | 150 €/kWp | 15 % |
* Dachanlage 10 kWp · Stand Juni 2025
** typische Aufteilung bei EFH-Anlagen
Fraunhofer ISE bestätigt: Module sind 2025 nur noch ~⅓ der Investition, der Rest entfällt auf Balance-of-System, Installation und Planung.
Praxis-Tipp
Wer seine PV-Anlage selbst installieren kann, bei entsprechend vorausgesetzter Befähigung der Person, kann bis zu ~10 % Montagekosten sparen – aber die AC-Seite (Netzanschluss, NA-Schutz) muss weiterhin eine Elektro-Fachkraft abnehmen.
2.2 Systemgröße & Kosten pro kWp
Inventar-Kategorie | Beispielprodukt | Leistung | Preis |
Kosten / kWp |
Balkonkraftwerke & Mini-PV | Balkonkraftwerk Komplettset | 0,86 kWp | 267,89 € | ~ 312 €/kWp |
Solar-Anlagen (Dach) | Solaranlage All-In-One | 10 kWp | 5.937 € | ~ 594 €/kWp |
Solar-Anlagen Wohnmobil / Camping | Faltbares Solarpanel | 0,40 kWp | 462,18 € | ~ 1.155 €/kWp |
Solar-Carport | Carport Solar | 4,05 kWp | 16.000 € | ~ 3.951 €/kWp |
Solar-Zaun | Solar-Zaun Komplettset | 0,86 kWp | 1.212,20 € | ~ 1.410 €/kWp |
Solar-Module (Einzelpanel) | Solarmodul/Solarpanel | 0,44 kWp | 59,00 € | ~ 134 €/kWp |
2.3 Standort: Ausrichtung & Verschattung
-
Ausrichtung PV Anlage: Ein optimales Süddach (40 °) bringt 100 % Ertrag. Ein Westdach (45 °) liefert zwar rund 26 % weniger Jahresstrom, deckt aber Nachmittags- und Abendverbrauch deutlich besser ab. Dadurch steigt der Eigenverbrauch der PV-Anlage – und genau dieser selbst genutzte Solarstrom macht das Gesamtpaket wirtschaftlich.
-
Verschattung PV Anlage: Bereits 10 % Schatten reduzieren den Ertrag um 15-20 %. Leistungsoptimierer begrenzen den Verlust auf 5-8 %.
-
PV Anlage reinigen: Flach (< 15°) montierte Module verlieren über die Jahre bis zu 20 % Leistung; regelmäßige Reinigung senkt den Verlust auf < 5 %.

2.4 Versteckte & laufende Kosten
Posten | Richtwert |
Warum wichtig? |
NA-Schutz PV-Anlage (Wirkleistungsbegrenzung, Ersatz 70 %-Regel) | 300–600 € | Netzsicherheitsvorgabe, Pflicht ab 4,6 kVA |
Potentialausgleich / Erdung PV Anlage | 6–10 €/m Leitungsweg | Obligatorisch > 100 V DC; reduziert Blitz- & Brandrisiko |
Blitzschutz PV Anlage | 1–2 % der Investition | DIN EN 62305, Pflicht bei Bestands-Blitzschutz |
Versicherung PV Anlage | 0,2–0,4 % p. a. | Deckt Ertrags- & Sachschäden |
Wartung PV Anlage | 1–2 % p. a. |
Sicht-Check, Thermografie, Reinigung |
Quelle: Fraunhofer ISE, Versicherer & Marktangebote 2025
2.5 Eigenverbrauch & Technikextras
Je mehr Solarstrom Sie direkt verbrauchen, desto weniger Netzstrom müssen Sie zukaufen – ein hoher Eigenverbrauch Ihrer PV-Anlage spart also sofort Geld.
Ein Batteriespeicher (circa 400 €/kWh Kapazität) und ein smarter Energiemanager erhöhen zwar die Anfangsinvestition, verkürzen aber meist die Amortisationszeit der PV-Anlage um zwei bis vier Jahre, sobald der Eigenverbrauch über 60 % liegt.
3. Kosten pro kWp im Vergleich
Auf einen Blick: Je größer Ihre PV-Anlage, desto niedriger fällt der Preis pro Kilowatt-Peak (kWp) aus – bis Speichertechnik oder Sonderbauarten den Wert wieder anheben.
* Projektkosten skaliert aus Branchenangaben.
Kernaussagen
-
Skaleneffekte: 10 kWp-Anlagen liegen 2025 im Mittel bei ≈ 950 €/kWp – gut 30 % günstiger als 5 kWp-Sets.

-
Balkon-Sets sind dank 100 % Eigenverbrauch schon ab ≈ 750 €/kWp rentabel.
-
Speicher verdoppeln den kWp-Preis, zahlen sich aber durch höheren Eigenverbrauch u. Strompreis-Spreads aus.
-
Preisdeckel: Finanztip sieht 1 600 €/kWp als Obergrenze für schlüsselfertige EFH-Dachanlagen. finanztip.de
Praxis-Tipp: Prüfen Sie Angebote auf vollständige Leistung (Wechselrichter-Upgrade, Montagematerial). Ein vermeintlich günstiger kWp-Preis ohne BOS-Posten treibt die Rechnung später hoch.
4. Zusatzkosten & „versteckte“ Posten
Merksatz: Rechnen Sie zusätzlich ≈ 10 % zum Hardwarepreis, damit Blitzschutz, Netztechnik & Betriebskosten abgedeckt sind.
-
Sicherheits-Paket (Blitzschutz + Erdung)
Neuinstallation eines kompletten Blitzschutzsystems inkl. Potentialausgleich kostet ≈ 2 100 – 9 100 € – je nach Dachgröße und Bestandsschutz. Ohne diesen Schutz kann die Gebäudeversicherung Leistungen kürzen. -
Netz- und Anlagenschutz (NA-Schutz)
Ab 30 kVA Scheinleistung fordert die VDE-AR-N 4105 einen zentralen NA-Schutz; typische Komplettsätze liegen bei ≈ 2 000 – 2 500 €. -
Versicherung & Wartung
-
PV-Allgefahrenpolice: 50 – 150 € ⁄ Jahr (≈ 0,5 – 1,5 % des Anlagenwerts)
-
Wartung/Inspektion: 100 – 250 € alle 2–5 Jahre, entspricht grob 1–2 % ⁄ Jahr
-
-
Mess- & Netzanschlusstechnik
Für Anlagen ≥ 30 kW ist oft eine Wandlermessung nötig (ca. 250 – 500 €); Netzbetreiber berechnen diese Position separat.
5. Kosten senken – Förderungen & Steuererleichterungen (Stand 06 / 2025)
Hebel | Kurz erklärt | Monetärer Effekt | Quelle |
0 % Umsatzsteuer (§ 12 Abs. 3 UStG) | Liefer- & Installationsleistungen für PV ≤ 30 kWp an/nahe Wohngebäude sind auf Dauer mit 0 % MwSt belegt | spart 19 % – bei 10 kWp + Speicher ≈ 3.600 € |
|
Einkommensteuerbefreiung (§ 3 Nr. 72 EStG) | Gewinne aus PV ≤ 30 kWp (Ein-/ZFH) steuerfrei; kein Gewinnermittlungsformular nötig | entfällt jährl. Ertragsbesteuerung, vereinfachte pv anlage steuererklärung |
bundesfinanz ministerium.de |
KfW-Kredit 270 | Förderkredit für PV & Speicher; bis 50 Mio. € je Vorhaben, Laufzeit 5–30 J.; Zinsbindung 5/10 J. (< 4 % p.a. im Juni 2025) | senkt Finanzierungskosten um > 2 %-Punkte ggü. Hausbank |
|
Länderspezifisch – Bayern | Programm SolarBonus Bayern (Zuschuss bis 500 € für neue Dach-PV; +75 € / kWh für Speicher) | bis 2.500 € Zuschuss |
lichtblick.de |
Kommunale/EVU-Prämien | Städte & Energieversorger gewähren einmalige PV- oder Speicherzuschüsse (z. B. 300 € in München, 150 € bei SWM) | weitere 150 – 500 € möglich |
adac.de |
Wo bleibt BAFA? Das Bundesamt förderte PV-Module seit 2020 nicht mehr; aktuell bietet es keine Zuschüsse für PV oder Speicher.

Was heißt das konkret für Ihre Anlage?
-
PV-Anlage steuerfrei aufsetzen
-
< 30 kWp: 0 % USt + Einkommensteuerbefreiung → keine Umsatzsteuer-Voranmeldung & kein Gewinnermittlungsstress mehr.
-
USt-Option bleibt freiwillig (z. B. bei großen Gewerbeanlagen über 30 kWp).
-
-
KfW 270 statt Dispo
-
Effektivzinsen im Juni 2025: 3,3 – 3,9 % (10-J-Zinsbindung) vs. > 6 % Hausbankkredit.
-
Tilgungsfreie Anlaufjahre ermöglichen, zuerst Eigenverbrauchsertrag einzustreichen.
-
-
Landes- & Stadtprogramme stapeln
-
Beispiel Bayern: 10 kWp + 10 kWh Speicher → 500 € Grundzuschuss + (10 kWh × 75 €) = 1 250 €.
-
Viele Kommunen verlangen Vorabantrag – Termine im Auge behalten!
-
-
So rechnet sich’s
-
10 kWp Dach-Set (9 500 € netto) – 0 % USt – 1 250 € Bayern-Zuschuss = 8 250 € Endpreis → kWp-Kosten 825 €.
-
Eigenverbrauch 30 % → Stromkostenersparnis ~ 500 € ⁄ Jahr → Amortisation ≈ 11 J.
-
PV-Anlagen Förderfinder - Jetzt Ihre Möglichkeiten entdecken!
Häufig gestellte Fragen zur Beschaffungskostensenkung bei PV-Anlagen
Frage | Kurzantwort |
Muss ich die PV noch beim Finanzamt melden? | Ja, einmalig via ELSTER „Anlage EÜR – PV“; dank § 3 Nr. 72 EStG wird aber 0 € Einkommen versteuert. |
Brauche ich eine Umsatzsteuer-IdNr.? | Bei 0 % USt nein – nur wenn Sie freiwillig zur Regelbesteuerung optieren. |
PV-Anlage steuerlich absetzen? | Statt AfA (20 J.) lohnt heute meist die Sofortabschreibung bei 30 kWp-Gewerbe für 30 kWp ist die Ertragsteuerbefreiung attraktiver. |
6. Amortisation & Wirtschaftlichkeit

Die Grafik zeigt, wann sich drei typische Szenarien unter heutigen Rahmenbedingungen amortisieren (Strompreis 0,35 €/kWh, Einspeisevergütung 0,08 €/kWh, Moduldegradation 0,5 %/a).
-
5 kWp ohne Speicher
Invest: 6 500 € – Break-even nach ~9 Jahren -
10 kWp ohne Speicher
Invest: 9 000 € – Break-even nach ~7 Jahren
(Skaleneffekt + doppelte Eigenverbrauchsmenge) -
10 kWp + 10 kWh Speicher
Invest: 22 000 € – Break-even nach ~13 Jahren, danach schnellster Überschuss
Hebel | Einfluss auf Break-even | Kommentar |
Eigenverbrauchsquote | +5 % Eigenverbrauch ≈ –0,5 J. | Energiemanager, Lastverschiebung |
Strompreissteigerung | +5 ct/kWh Netzstrom ≈ –1,2 J. | Szenario „45 ct“ ↘︎ Amortisation |
0 % USt + Landesbonus | –1.000 € CAPEX ≈ –0,8 J. | siehe Abschnitt 5 |
Praxis-Check: Wer eine Wärmepumpe, E-Auto oder Home-Office hat, profitiert überproportional vom Speicherszenario – trotz höherer Startkosten.
7. Fazit – lohnt sich eine PV-Anlage für mich?
Check-Frage | Ja (✓) → PV lohnt sehr |
Nein (✕) → genauer prüfen |
Dachfläche vorhanden? | ≥ 30 m² frei, Dach < 45° Neigung, Süd / Ost-West | stark verschattet, Nordlage |
Stromverbrauch ≥ 3 000 kWh/a? | Wärmepumpe, E-Auto, Home-Office | Single-Haushalt < 2 500 kWh |
Eigenverbrauch ≥ 25 % erreichbar? | Tageslast Spitze 11–17 Uhr; Speicher möglich | tagsüber kaum Last |
Finanzierung geklärt? | 0 % USt + KfW-270 + Landesbonus | nur Hochzins-Kredit verfügbar |
Restlaufzeit Immobilie > 15 J.? | Eigenheim, Modernisierung geplant | Verkauf / Abriss in < 5 J |
Regel der Praxis: Stimmen mindestens 3 von 5 Kriterien, erreicht eine 10 kWp-Dachanlage heute i. d. R. einen Break-even < 10 Jahren und eine Nachsteuer-Rendite von 5 – 9 % p. a.
Drei Kernbotschaften
-
Kosten pro kWp sind historisch niedrig – 10 kWp schlüsselfertig ab ~950 €/kWp (ohne Speicher).
-
Förderungen & 0 % USt sparen schnell 2.000 – 4.000 €, drücken die Amortisationszeit spürbar.
-
Eigenverbrauch ist der Turbo: Jeder direkt genutzte SolarkWh spart ~35 ct – Speicher oder Lastmanagement lohnen bei > 60 % Eigenstrom.
Was jetzt?
-
Kostenrechner starten – ermittelt in 2 Minuten dein Sparpotenzial & Break-even.
-
Gratis Erstberatung bei iSolarPro: Mach dein Dach-Foto, wir prüfen Statik + Ertrag.
-
Festpreis-Angebot anfordern – inklusive Blitzschutz, NA-Schutz und optionalem Speicher.